Zukunft braucht Identität

Tänze aus der Heimat präsentierte der Sudetendeutsche Volkstanzkreis zusammen mit der Volkstanzgruppe Münsterland beim Tag der Heimat im Rathausfestsaal. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Vereinen und Organisatoren waren der Einladung gefolgt. Auch Oberbürgermeister Markus Lewe erinnerte daran, dass die Flüchtlinge und ihre Leistungen ein wichtiger Bestandteil der deutschen Geschichte seien.
Auf Einladung des Bundes der Vertriebenen (BdV) Münster kamen im Festsaal des Rathauses zahlreiche Vertreter aus der Politik sowie aus münsterischen Vereinen und Organisationen zusammen. Hauptredner am Sonntag war Werner Jostmeier von der CDU, Mitglied des Landtages NRW und Mitglied des Ausschusses für Europa und Eine Welt. 
 
Eingerahmt wurde die Veranstaltung von Tänzen des Sudetendeutschen Volkstanzkreises zusammen mit der Volkstanzgruppe Münsterland. Mit viel Spaß zeigten die Tänzer, dass sie ihre Traditionen nicht vergessen haben. 
 
Nach einer kurzen Begrüßung durch die erste Vorsitzende des BdV, Roswitha Möller, betonte Oberbürgermeister Markus Lewe in seiner Rede, dass die deutschen Flüchtlinge einen wichtigen Bestandteil der deutschen Geschichte ausmachten. Und Geschichte sei wichtig, denn Zukunft brauche Identität. So seien mittlerweile viele Ortsschilder in Schlesien auch auf Deutsch zu finden. 
 
Zudem solle man dem Leid derer gedenken, die in der heutigen Zeit Vertriebene und Flüchtlinge sind. In diesem Zusammenhang verwies der Oberbürgermeister auf Syrien. 
 
Nach einer Gesangseinlage des Männerchors MGV „Eintracht Appelhülsen“ und dem gemeinsamen Singen von Liedern wie „Die Gedanken sind frei“ und „Nun ade du mein lieb Heimatland“ betonte Werner Jostmeier die Wichtigkeit eines Zusammenwachsens der Länder in Europa. 
 
Die zunehmende Globalisierung bedeute aber für viele Menschen auch eine gewisse Heimatlosigkeit. Die Integration der Vertriebenen aus den ehemals deutschen Gebieten im Osten nannte er eine Erfolgsgeschichte. Sie seien zwar anfangs nicht immer freundlich aufgenommen worden. So sei ihm der Ausruf eines Bauern überliefert worden, der gesagt haben soll „Zwei Plagen werden wir nie wieder los, die Kartoffelkäfer und die Flüchtlinge“. Das Zitat provozierte Gemurmel und „Pfui“-Rufe aus dem Publikum. Auch für Jostmeier eine unhaltbare Aussage.
 
Er betonte, wie viel die Flüchtlinge für Deutschland geleistet hätten. Ohne sie wäre das deutsche Wirtschaftswunder seiner Ansicht nach nicht möglich gewesen. Er bat die Vertriebenen unter anderem zur Pflege der eigenen Kultur, zur Pflege der deutschen Sprache, aber auch zur Pflege der deutsch-polnischen Beziehungen.
 
Quelle: Westfaelische Nachrichten