Parlamentarischer Abend der Landfrauenverbände

Teilnehmer aus dem Kreis Coesfeld treffen Jostmeier im Landtag

Die Landfrauenverbände Rheinland und Westfalen hatten in diesen Tagen in den nordrhein-westfälischen Landtag geladen. Im Rahmen eines Parlamentarischen Abends wollten sie sich nicht nur selber vorstellen, sondern auch auf die Entwicklung der Landwirtschaft und auf die Bedeutung und die Probleme des ländlichen Raumes, wie die Versorgung mit Hausärzten, kleinen Schulen, verkehrliche Anbindungen, technische Entwicklungen wie schnelle Internetverbindungen, usw. aufmerksam machen.
Vom Landfrauenverband des Kreises Coesfeld nahmen die Vorsitzende Christa Ermann aus Senden, ihre Stellvertreterin Regina Selhorst aus Ascheberg, die gleichzeitig auch Mitglied des Präsidiums ist, als auch Ursula Muhle aus Lüdinghausen teil. Sie vertraten vor Ort den 2.780 Mitglieder starken Kreislandfrauenverband Coesfeld. Den Landfrauenverbänden in Nordrhein-Westfalen gehören insgesamt 60.000 Mitglieder in 600 Ortsverbänden an. 
 
Ermann und Muhle nahmen gemeinsam mit dem Dülmener Landtagsabgeordneten Werner Jostmeier die Gelegenheit wahr, fast eine Stunde lang sehr ausführlich mit NRW-Umweltminister Johannes Remmel zu sprechen. Beide Frauen wiesen den Minister nachdrücklich auf die hohen Belastungen durch ständig neue Auflagen und neue Standards hin, die den Landwirten und den Nahrungsmittelproduzenten in Nordrhein-Westfalen aufgedrückt würden, ohne dass ein europäischer Gleichklang und somit Chancengleichheit damit verbunden wäre. 
 
Insbesondere betonten sie, dass niemand ein größeres Interesse an gesunden Böden und an natur- und artgerechter Tierhaltung habe, wie die Landwirte selber.  
 
    Sie sind es, die oft seit Generationen die Höfe
bewirtschaften, ihre Familien ernähren und große Leistungen im landschaftspflegerischen Bereich übernehmen. Ferner ist es ein großer Wunsch, ihren Betrieb wirtschaftlich so aufzustellen, dass er marktfähig der nächsten Generation übergeben werden kann. 
 
Gerade für die heutige Generation ist es von existenzieller Bedeutung, den Kindern Planungssicherheit und Zukunftsperspektiven bei der Übernahme des Hofes mitzugeben. 
 
Minister Remmel teilte diese Ziele, jedoch hinsichtlich der zu beschreitenden Wege deckten sich die Ansichten nicht in allen Bereichen. So war der Minister wesentlich mehr der Meinung, man müsse eher den landwirtschaftlichen Nebenerwerb stützen, man müsse mehr die Vor-Ort-Vermarktung und die gesamte Produktionskette vor Ort im Sinne ökologischen Wirtschaftens betreiben und man müsse zu besserer Qualität der landwirtschaftlichen Produkte kommen, um somit höhere Preise zu erzielen.
 
Unter Hinweis auf die verschiedenen Lebensmittelskandale und die Produktionsmethoden für Textilien in Fernost machte Jostmeier unter Zustimmung der Landfrauen deutlich, dass es nach allen Erfahrungen sehr schwierig sei, höhere Preise am Markt mit Nischenprodukten durchzusetzen, weil der Verbraucher in der Regel mehr den Preis im Blick habe. Minister Remmel sicherte abschließend zu, einer Einladung des Kreislandfrauenverbandes zur Fortsetzung eines intensiven Dialoges zu folgen.