"Eine starke Nummer eins werden"

Die beiden CDU-Kandidaten im Kreis Coesfeld haben ein hohes Ziel: Eine starke Nummer 1 soll die CDU mit den Neuwahlen in NRW werden. "Wir wollen einen Politikwechsel", sagt Werner Jostmeier, der im Wahlkreis 80 antritt. "Und so stark sein, dass ohne uns keine Regierung gebildet werden kann."
Eine große Koalition mit der SPD können sie sich am ehesten vorstellen. Möglich wären auch die Grünen als Partner. "Aber erst eimal wollen wir gewinnen", gibt sich Bernhard Schemmer selbstbewusst. Der Rekener aus dem Kreis Borken tritt im Wahlkreis 79 an, in dem aus dem Kreis Coesfeld die Orte Billerbeck, Coesfeld, Havixbeck und Rosendahl liegen. Neben Jostmeier, der sich im Wahlkreis 80 um ein Ticket nach Düsseldorf bewirbt und somit in Ascheberg, Dülmen, Lüdinghausen, Nordkirchen, Nottuln, Olfen und Senden am 13. Mai gewählt werden kann. Beide sind bereits seit 1995 im Landtag vertreten gewesen. Beide immer direkt gewählt worden. Und daran wird aus ihrer Sicht auch diesmal nichts zu rütteln sein. Sie wollen erneut ein gutes Ergebnis holen, darin sind sie sich einig. "Ich hoffe, dass der Wähler unsere Arbeit anerkennt", sagt Jostmeier und lächelt. 
 
Ein kurzer, schneller Wahlkampf. Alles muss diesmal ratzfatz gehen. Die Plakate werden zurzeit immer noch aufgebaut. "Ich wollte da auch nicht mit einem alten Foto hängen", sagt Jostmeier und weist auf die neuen Plakate, auf denen er "bewährt, verlässlich" strahlt. Schemmer und Jostmeier wollen weniger mit Wahlgeschenken als mit Argumenten punkten: "Es geht um etwas bei diesen Wahlen", betont Schemmer. 
 
Drei Themen seien es, die dem Wähler näher gebracht werden sollen, "um zu verdeutlichen, warum die Ablösung von Rot-Grün gerade für den Kreis Coesfeld und das Münsterland wichtig ist", sagt Jostmeier. Die Schulden, die aus CDU-Sicht dringend abgebaut gehören, Zukunftsinvestitionen und Energiewende ("an entscheidenden Punkten verschlafen") und der ländliche Raum, der im Vergleich mit dem Ruhrgebiet "immer wieder benachteiligt" werde. Beispiele seien die fehlende Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Münster - Lünen, die Streichung der Ortsumgehung Otmarsbocholt (Jostmeier: "uns wurde bis heute nicht gesagt, warum") oder die damals nach den Wahlen eingefrorenen Gelder für den Ausbau der U3-Betreuung und die geringere als zugesagte Anzahl an Familienzentren. 
 
"An den kommunalen Finanzen sieht man besonders deutlich die Ungerechtigkeiten", sagt Schemmer und verweist darauf, dass die Klage der Städte und Gemeinden gegen das neuen Finanzierungsgesetz auch von SPD-Bürgermeistern unterschrieben wurde. "Wir haben die Schlüsselzuweisungen, die die Kommunen bekommen, umgerechnet - danach liegt die Förderung pro Einwohner statistisch bei 115 Euro im Münsterland und bei 679 Euro im Ruhrgebiet", erläutert Schemmer. "Das sagt doch alles und ist beispielhaft für die Ungerechtigkeit."
 
Quelle: Dülmener Zeitung