Familienzentren - Kreis Coesfeld hat das Nachsehen

"Nur noch in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf“

Ende Dezember 2011 verkündete Familienministerin Ute Schäfer (SPD) der Presse stolz, dass in diesem Jahr 150 neue Familienzentren in NRW geschaffen werden. Nicht gesagt hat sie, dass es zuvor einen einjährigen Bewilligungsstopp für Familienzentren gab und sich nun der Verteilungsschlüssel für die Bewilligung grundlegend geändert hat.
Die von der schwarz-gelben Vorgängerregierung im Jahr 2007 erfolgreich ins Leben gerufenen Familienzentren wurden anhand eines Verteilungsschlüssels in NRW auf die Kreise verteilt. „Für das Kreisjugendamt Coesfeld waren bis Ende 2012 Jahr 29 Familienzentren vorgesehen. Mittlerweile sind 20 Zentren realisiert bzw. in der Zertifizierungsphase und die weiteren vorgeplant“, erklärt Werner Jostmeier MdL. 
 
Bislang hieß es aus dem Ministerium Schäfer, dass an dem weiteren Ausbau der Familienzentren festgehalten werden soll. Nun die überraschende Aussage der Ministerin, dass der Ausbau der Familienzentren vorrangig in „Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf“ erfolgen soll. „Das passt ganz klar in die von der rot-grünen Minderheitsregierung eingeleitete Umverteilungspolitik zugunsten der Ballungszentren an Rhein und Ruhr. Die denken immer, in den ländlichen Gebieten herrscht „heile Welt“; die brauchen so was nicht“, erklärt Bernhard Schemmer MdL sauer. 
 
Beide Abgeordnete sind sich einig: „Erst muss man die vorgeplanten Maßnahmen der vergangenen Jahren zu Ende führen; sprich die 29 Familienzentren im Kreis Coesfeld realisieren. Dann kann man neue -interessengesteuerte- Verteilungskriterien aufstellen. Das gebietet schon der Vertrauensschutz“.
 
Lüdinghausen und Nottuln sollen jeweils zwei, Billerbeck, Havixbeck, Rosendahl, Olfen und Nordkirchen sollen jeweils ein Familienzentrum weniger erhalten, als es der Erlass vom 05.07.2007 der damaligen schwarz-gelben Landesregierung vorsieht.