Fast wie die richtigen Politiker

Alkoholverbot nach 21 Uhr oder Schulpolitik: Lena Gelsterkamp im Jugendlandtag

Abgelehnt! Der Antrag mancher Fraktionen im Landtag, Alkohol nicht mehr nach 21 Uhr zu verkaufen, erhielt keine Mehrheit. Auch Lena Gelsterkamp, Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Coesfeld, stimmte dagegen. Die Dülmenerin setzt mehr auf Prävention, um Komasaufen und Flatrate-Partys einzudämmen.
Alkoholmissbrauch – ein Thema, das vor allem für Jugendliche interessant ist. Jugendliche wie Lena, denn auch sie ist erst 17. Dennoch saß sie für drei Tage im Landtag, genauer gesagt im vierten Jugend-Landtag, bei dem 181 Jugendliche aus ganz Nordrhein- Westfalen sich im Parlamentsgebäude in Düsseldorf versammelten.
 
„Ich habe in der Zeitung davon erfahren, dass man sich beim Kreisabgeordneten bewerben kann und da fasste ich den Entschluss es einfach mal zu versuchen“, erklärt sie. „Mich stört es, dass sie viel über die Köpfe der Jugendlichen hinweg entschieden wird“, fährt sie fort. Und genau dies schrieb sie auch an Werner Jostmeier (CDU). Lena überzeugte ihn damit und hatte so die Möglichkeit als Mitglied des Jugend-Landtags (MdJL) mal in die Welt der Politik einzutauchen.
 
„Alles lief ziemlich echt ab. Eigentlich duzen wir uns unter den Teilnehmern, bei den hitzigen Debatten im Plenarsaal wechselte dies bei einigen“, erzählt sie. Ganz wie in der poltischen Realität. Neben dem Thema Alkohol debattierten die Jugendlichen auch engagiert über Schulpolitik. Beides Themen, die für junge Leute relevant sind. „Diese wurden auch von den richtigen Abgeordneten im Parlament diskutiert“, erfuhr Lena später.
 
„Echte“ Politiker, wie Werner Jostmeier oder Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der an einem Tag vorbeikam und ein paar Worte an seine jungen „Kollegen“ richtete, lernten die Jugendlichen auch kennen. „Auf den ehemaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers bin ich zufällig in der Kantine gestoßen.“
 
Die Schülerin des Richard-von-Weizsäcker-Berufkollegs interessiert sich schon seit der Realschule für Politik. Sie findet es gut, sich für seine Interessen einzusetzen. Sei es auch politischem Gebiet, in der Schule oder im heimischen Sportverein.
 
„Gerade Themen wie die Schulpolitik gehen auch junge Leute etwas an!“ Daher rät sie ihren  Altersgenossen, sich für ihre Ideale stark zu machen. „ Man muss ja nicht direkt in eine Partei eintreten.“ Hauptsache man zeige sich so engagiert wie die MdJLs in ihren leidenschaftlichen Debatten. „Vielleicht kommt so am Ende etwas raus, mit dem alle zufrieden sind“, wünscht sich Lena für die Zukunft. 
 
Quelle: Dülmener Zeitung, Nina Domnick