Deutschland und Polen – Dynamik der Annährung

Zum Auftakt des  NRW-Polen-Jahres konnte die Deutsch-Polnische Parlamentariergruppe in der Villa Horion den Botschafter der Republik Polen, Seine Exzellenz Dr. Marek Prawda, begrüßen. Bei einem Podiumsgespräch vor mehr als 100 geladenen Gästen sorgte Marek Prawda für Lacher, als er meinte: „Polen ist östlich vom Westen und westlich vom Osten. Wir freuen uns sehr, dass die Welt jetzt auch Norden und Süden entdeckt hat. So kann Polen den Komplex der Randlage endlich ablegen.“
Basil Kerski (Chefredakteur des Deutsch-Polnischen Magazins „Dialog“) erzählte, Tunesier und Ägypter kämen zurzeit nach Warschau und fragten: „Wie habt ihr das damals gemacht bei Solidarnosc? Wie habt ihr die Demokratie aufgebaut?“ Allerdings tauchten in Polen auch immer wieder neue Probleme auf: „Vor Jahren hätte man mich ausgelacht, wenn ich von demografischen Problemen Polens gesprochen hätte. Wir nähern uns auch bei den Problemen den Deutschen an!“
 
Auch wenn die Polen europabegeistert, die Deutschen eher europaskeptisch seien, so sei doch Europa die gemeinsame Perspektive für beide Länder, hieß es.  Einig waren sich alle Podiumsteilnehmer, dass das Weimarer Dreieck lebe. Die trilaterale Beziehung (Frankreich mit seinen Mittelmeer-Connections, Polen mit seinen osteuropäischen Connections) könnte zum Zugpferd der Europäischen Gemeinschaft werden. 
 
Auf dem Foto von links nach rechts:
 
Basil Kerski (Chefredakteur „Dialog“), Prof. Dr. Hans Süssmuth (Universität Düsseldorf), Katarzyna Sokolowska (Direktorin des Polnischen Instituts), Oliver Keymis (Vizepräsident des Landtags NRW), Dr. Marek Prawda (Botschafter der Republik Polen), Wolfram Kuschke (MdL), Jolanta Kozlowska (Generalkonsulin), Werner Jostmeier (Vorsitzender der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe) und Moderator Dr. Matthias Beermann.