Verleihung der Coudenhove-Kalergi-Plakette an die französische Politikerin Simone Veil

Simone Veil, nicht nur eine französische sondern auch eine europäische Persönlichkeit, erhielt am 11.10.2010 im Rahmen einer Feierlichkeit im voll besetzten Veranstaltungssaal des Erbdrostenhofes zu Münster vom Kreisverband Münster der Europa Union Deutschland Europäischen Bewegung NRW, die Coudenhove-Kalergi-Plakette. Die Verleihung wurde vom Kreisvorsitzenden der Europa Union Münster, Werner Jostmeier MdL, vorgenommen.
Simone Veil war französische Ministerin und die erste Präsidentin des frei gewählten Europäischen Parlamentes in den Jahren von 1979 bis 1982. Der Laudator, Prof. Klaus Hänsch, ebenfalls ein ehemaliger Präsident des Europäischen Parlaments, hob die Verdienste von Simone Veil hervor. Obwohl sie als Kind jüdischer Abstammung  im KZ Auschwitz und Bergen-Belsen ihre Mutter, ihren Vater und ihren  Bruder verlor, sah sie nach der Beendigung des Zweiten Weltkrieges  als einzige Möglichkeit  einer neuen Friedensordnung in Europa nur dann als gesichert , wenn einerseits langfristig die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich gelingen würde und andererseits wenn die Vision der  Einigung des europäischen Kontinents Wirklichkeit werden konnte. Dafür hat sie viele Jahre ihres Lebens gekämpft.  
 
Die Coudenhove-Kalergi-Plakette wird von der Europa Union alle zwei Jahre an Persönlichkeiten (Jean Claude Junker) aber auch an Institutionen (EUREGIO)  verliehen, die sich stark für die europäische Einigung verdient gemacht haben.  Coudenhove Kalergi war der erste Visionär im letzten Jahrhundert, der durch die Gründung der Pan-Europa Union im Jahre 1926 als erster versuchte, durch das  friedliche Zusammengehen der europäischen Völker das Unheil zu verhindern, das wenige Jahre später begann und zu einer radikalen Katastrophe  führte. Nach dem Kriege wurden seine Ideen und Visionen wieder aufgegriffen. Es war die Stunde der Gründungsphase der Europäischen Union.
 
Simone Veil, so Prof. Hänsch, hat wie kein anderer Politiker begriffen, dass zukünftige  Konfliktlösungen der europäischen Länder  lieber am Verhandlungstisch als auf den Schlachtfeldern Europas  gelöst werden sollten.