Erinnerungsstätte mit Lernort im Barackenlager Lette?

Staatsministerin Monika Grütters hat sich vor dem Barackenlager Lette mit dem Bundestagsabgeordneten Karl Schiewerling, Landrat Dr. Christian Schulze-Pellengahr, dem Landtagsabgeordneten Werner Jostmeier und dem CDU-Stadtverband Coesfeld getroffen.
Die Beauftragte für Kultur und Medien besichtigte von der Bruchstraße aus das geschichtsträchtige Areal, auf dem der Trägerverein "Denkmal Barackenlager Lette " eine Erinnerungsstätte mit Lernort einrichten möchte. „Wir würden dem Gedanken gern nähertreten, wenn zuvor seitens des Eigentümers für das Vorhaben tragfähige Voraussetzungen geschaffen würden“, erklärte Harald Dierig, 1. Vorsitzender des Vereins. 
 
Schon seit 2011 beschäftigt sich der Verein gemeinsam mit Historikerin Ingeborg Höting mit der Geschichte des Barackenlagers und sieht hier viel Potential, Teile der deutschen Vergangenheit wieder greifbar zu machen. „Dieser Ort hat eine sehr bewegte Geschichte, warum sollte man das nicht für die Allgemeinheit zugänglich machen?“, so MdB Karl Schiewerling, der den Termin mit Grütters initiiert hatte. Grütters ist in ihrem Amt unter anderem für die Förderung von Kultureinrichtungen zuständig. Die Staatsministerin zeigte in einem anschließenden Gespräch Wege und Möglichkeiten auf, wie der Verein seine Idee voranbringen könnte.
 
 
Hintergrund:
 
Das denkmalgeschützte Barackenlager in Coesfeld-Lette wurde 1933 als "SA-Sportschule" errichtet. 1935 übernahm der Reichsarbeitsdienst (RAD) das Barackenlager und baute es zur "RAD-Truppenführerschule Nr. 8" aus. Ab April 1945 waren im Barackenlager in Lette befreite ausländische Zwangsarbeitskräfte aus Polen und Russland untergebracht, bevor sie in ihre Heimatländer zurückgeführt wurden. Außerdem diente das Lager von 1946 bis 1960 als Ankunftsstelle und Altenheim für fast 10.000 ostdeutsche Heimatvertriebene, die zu einem überwiegenden Teil im Kreis Coesfeld ansässig geworden sind.