Moderne Galen-Predigt mit päpstlicher Botschaft

Pater von Gemmingen beeindruckte beim CDU-Neujahrsempfang / Über 320 Gäste

Der eindringliche Appell zum Glauben, zur Besinnung und zum mutigen Einstehen für christliche Werte und Normen prägte den Neujahrsempfang 2006 des CDU-Kreisverbandes Coesfeld am Samstagnachmittag im Stift Tilbeck in Havixbeck. „Außergewöhnlich beeindruckend“ – so lautet das treffende Prädikat für den Neujahrsempfang, zu dem Kreisvorsitzender Werner Jostmeier über 320 Gäste (!) aus den CDU-Ortsverbänden sowie viele Repräsentanten aus Gesellschaft und Wirtschaft begrüßte.
Im Mittelpunkt stand der ebenso außergewöhnliche wie beeindruckende Festredner: Pater Eberhard von Gemmingen, der Leiter der Deutschen Sektion von Radio Vatikan in Rom. Von Gemmingen gelang mit seiner Festrede eine besondere Wirkung, da er einen Rollenwechsel vollzog. Der Pater schlüpfte am Rednerpult in die Rolle von Kardinal Clemens August Graf von Galen. Eberhard von Gemmingen analysierte die gesellschaftlichen Probleme des Jahres 2006 und fasste es in eine Predigt, wie sie der „Löwe von Münster“ aus seiner Sicht heute von der Kanzel halten würde.
 
Durch von Gemmingen kam indes nicht allein nur der streitbare Münsteraner Kardinal zu Wort. Der Jesuiten-Pater ließ im Verlauf seiner Galen-Predigt immer stärker und dominierender das Glaubens- und Werteverständnis des neuen Papstes Benedikt XVI. einfließen. Von Gemmingen gelang dabei ein fast genialer Dreiklang: Er schlüpfte in die Rolle von Galens und ließ „ganz nebenbei“ den neuen Pontifex reden und seine theologischen Prinzipien vermitteln. Dabei verharrte von Gemmingen als Kardinal Galen nicht in der Analyse, er gab – eben ganz wie der leibhaftige von Galen – eine fordernde Richtung an. Die Themenbandbreite von „Gemmingen-Galen-Ratzinger“ war weit und inhaltlich sehr in tensiv: Schutz des Lebens, Krieg und Frieden, soziale Gerechtigkeit, Kampf gegen Terror und Gewalt, Wahrung der Schöpfung sowie das aktive Einstehen für christliche Werte.
 
All das machte von Gemmingen an konkreten Beispielen des aktuellen Welt- Zeitgeschehens fest. Und die 22-seitige „Galen-Predigt 2006“ endete mit einem eindrucksvollen Appell:
 
„Die Hitlers, die ich erlebt habe, die Volksverdummer, die ihr erlebt, sie sind unsere Feinde, wir werden unser Menschsein nur retten, wenn wir uns ganz einfach an die 10 Gebote halten, an die Bibel, an die Gottes- und Nächstenliebe. Und wenn wir das tun in Schweigen und Lauschen auf das, was der liebe Gott uns in unserem Inneren sagen will.“
 
Gebannt, ergriffen und nachdenklich folgten die Gäste der Predigt-Rede von Gemmingens; am Ende brandete langanhaltender Applaus auf. Es war eben ein „außergewöhnlich beeindruckender“ Auftakt für das Jahr 2006.