Jostmeier bei über 600 Schlesiern

70. Annaberg-Wallfahrt – Erinnerung trifft Gegenwart

In diesen Tagen folgte der heimische Landtagsabgeordnete Werner Jostmeier in seiner Funktion als Beauftragter der CDU-Landtagsfraktion NRW für Vertriebene, Aussiedler und deutsche Minderheiten einer Einladung zur 70. Annaberg-Wallfahrt in Haltern am See.
An der mit mehr als 600 Gästen hervorragend besuchten Wallfahrt der Ober- und Niederschlesier nahmen auch zahlreiche Gäste aus dem Kreis Coesfeld teil, was nicht verwunderlich ist, zumal das Einzugsgebiet des Teilnehmerkreises sich weit über die Grenzen des Münsterlandes und des Ruhrgebietes hinaus erstreckt. 
 
Nach einem gemeinsamen Gottesdienst durch den Erfurter Weihbischof und Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz und Aussiedlerseelsorge Dr. Reinhard Hauke hatte Jostmeier Gelegenheit, das Wort an die anwesenden Pilger zu richten. In seinen Ausführungen erinnerte der Dülmener Politiker unter anderem an die Verdienste der Nachkriegs-Flüchtlinge, ohne die der zugige Wiederaufbau und das deutsche „Wirtschaftswunder“ nicht möglich gewesen wären. 
 
Ebenso dankens- und bemerkenswert, und leider viel zu oft unbeachtet, sei die über Jahre geleistete Versöhnungsarbeit über den eisernen Vorhang hinweg. Gerade diesen nachhaltigen Aspekt kann man über die deutsche Wiedervereinigung bis in die heutigen Tage mitnehmen. Vor diesem Hintergrund bat Jostmeier die Landsmannschaften und Vertriebenenverbände der Schlesier, Pommern, Ostpreußen und anderen Heimatvertriebenen, die auch hier im Kreis Coesfeld heute etwa 14% der Einwohner, also ca. 30.000 Mitbürgerinnen und Mitbürger ausmachen, die eigene Identität und Kultur in die nächste Generation zu tragen. 
 
„Auch zu uns in den Kreis Coesfeld sind nach 1945 tausende Heimatvertriebene gekommen; 1959 betrug ihr Bevölkerungsanteil im Altkreis Lüdinghausen 21,5% und im Altkreis Coesfeld 17,6%. Die aktuelle Flüchtlingssituation ist insbesondere dahingehend vergleichbar, als dass auch die heutigen Flüchtlinge nicht freiwillig kommen, sondern Krieg und Verfolgung erlebt bzw. Flucht und Vertreibung hinter sich haben und schlicht und ergreifend Hilfe benötigen“, so Jostmeier abschließend.