Mangelhafte Flüchtlingskostenpauschale

Landesregierung lässt den Kreis Coesfeld finanziell bei der Aufnahme von Flüchtlingen im Stich!

Die Kommunen müssen sich um immer mehr Flüchtlinge und Asylbewerber kümmern. In diesem Jahr wird mit bis zu 100.000 Asylantragstellern allein in Nordrhein-Westfalen gerechnet. Dies stellt auch die Kommunen unseres Kreises vor immense Herausforderungen bei der Unterbringung, der Integration sowie der Finanzierung.
Im vergangenen Jahr hatten die Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld Aufwendungen für die Unterbringung und Versorgung von Asylbewerbern in folgender Höhe zu tragen:

 

Ascheberg

   640 542 Euro

Billerbeck

   285 354 Euro

Coesfeld

   789 438 Euro

Dülmen

1 433 039 Euro

Havixbeck

   358 741 Euro

Lüdinghausen

   659 610 Euro

Nordkirchen

   214 484 Euro

Nottuln

   721 656 Euro

Olfen

   257 057 Euro

Rosendahl

   437 311 Euro

Senden

   600 804 Euro

 

Über die sogenannte Flüchtlingskostenpauschale wurden vom Land aber lediglich folgende Beträge erstattet:

 

Ascheberg

119.601 Euro

Billerbeck

  91.017 Euro

Coesfeld

252.290 Euro

Dülmen

326.427 Euro

Havixbeck

  84.227 Euro

Lüdinghausen

182.147 Euro

Nordkirchen

  71.924 Euro

Nottuln

139.434 Euro

Olfen

  87.209 Euro

Rosendahl

  85.108 Euro

Senden

151.523 Euro


Die Zahlen zeigen die eklatanten Schwächen der Landesfinanzierung kommunaler Flüchtlingskosten. Die Pauschalerstattung ist unauskömmlich, die Gesundheitskostenbeteiligung unzureichend und die Einbehaltung von 54 Millionen Euro Bundesmitteln völlig unverständlich. 
 
Dass es besser gehen kann, sieht man in fast allen anderen Bundesländern. Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben im Ländervergleich höhere Lasten zu tragen als zum Beispiel die Kommunen in Bayern oder Mecklenburg-Vorpommern, die von ihrer Landesregierung besser ausgestattet werden. Die nordrhein-westfälische Landesregierung erstattet gerade einmal reale 3.700 Euro pro Flüchtlinge pro Jahr, obwohl die Aufwendungen mindestens drei Mal so hoch sind.  Hier helfen keine warmen Worte der Ministerpräsidentin, sondern nur tatsächliche finanzielle Zusagen, die notwendigen kommunalen Flüchtlingskosten vollständig zu übernehmen.  
 
Zwar wurden die Flüchtlingsmittel für die Kommunen vor allem durch 162 Millionen Soforthilfe des Bundes erhöht, strukturelle Verbesserungen der Erstattung durch das Land lassen aber bis heute auf sich warten. Vielmehr werden sogar 25 Prozent der Bundesmittel zur Finanzierung eigener Versprechungen der Landesregierung verbraucht. 
 
„Rot-Grün muss endlich reagieren und den Kreis Coesfeld unterstützen, um die zunehmende Anzahl von Flüchtlingen auch finanziell bewältigen zu können.“ appelliert der hiesige Landtagsabgeordnete Werner Jostmeier. 
 
 
Die CDU-Fraktion fordert aktuell mit einem Antrag (Drucksache 16/8639) die vollständige Übernahme der notwendigen kommunalen Flüchtlingskosten durch das Land.