Schließung von Standorten bei der Bundeswehr im Kreisgebiet und im Münsterland

Die geplante Schließung von vier Bundeswehr-Standorten in den Kreisen Borken und Coesfeld bedeutet nach Ansicht der elf münsterländischen CDU-Landtagsabgeordneten eine krasse Benachteiligung der Region.
„Das Streich-Konzept von Struck ist in skandalöser Weise regional unausgewogen und geht überproportional zu Lasten unseres Raumes. Da fragt man sich schon, ob diese Entscheidungen nicht politisch motiviert sind“, meint Heinrich Kruse (Bocholt), Sprecher der Abgeordneten.
Kruse verweist darauf, dass fast 3.000 der insgesamt knapp 9.000 in Nordrhein-Westfalen wegfallenden Bundeswehr-Dienststellen im Münsterland abgebaut werden. „Unsere Region trägt ein Drittel der Last, obwohl wir nicht einmal zehn Prozent der NRW-Bevölkerung stellen“, rechnet Kruse vor.
Sorgen bereiten den Abgeordneten auch die Folgen für den Katastrophenschutz im Westmünsterland: „Die Bundeswehr ist bei Großschadensfällen ein wichtiger Partner der örtlichen Feuerwehren und Verbände. Wer übernimmt in diesem Bereich die Aufgaben der Bundeswehr, wenn weit und breit kein Soldat mehr stationiert ist?“, fragt Kruse.
Unverständnis herrscht bei den Abgeordneten vor allem über das Aus für die Kaserne in Coesfeld. Der örtliche Abgeordnete Bernhard Schemmer (Reken) fordert wie sein Dülmener Fraktionskollege und CDU-Kreisvorsitzende Werner Jostmeier von Land und Bund finanzielle Hilfen für die betroffenen Kommunen. Nach Auffassung der Abgeordneten müssen für die Umnutzung der Kasernengelände Stadterneuerungs-Fördermittel bereitgestellt werden. Die CDU-Fraktion will im Landtags-Bauausschuss eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema beantragen.