Deutschsprachigen Unterricht in Rumänien weiter unterstützen

Der Aussiedlerbeauftragte der CDU-Landtagsfraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Werner Jostmeier, hat vom 9. bis 12. Mai mit einer kleinen Delegation das Banat und Siebenbürgen besucht. Der Verband der Siebenbürger Sachsen war durch den NRW-Landesvorsitzenden Rainer Lehni und die Landeskulturreferentin Heike Mai-Lehni vertreten.
Gruppenbild nach dem Gespräch an der Lucian-Blaga-Universität mit Werner Jostmeier, MdL (4. von links), Dr. Liane Junesch (5. von links), Konsulin Judith Urban (6. von links), Rainer Lehni (2. von rechts). Foto: Heike Mai-LehniGruppenbild nach dem Gespräch an der Lucian-Blaga-Universität mit Werner Jostmeier, MdL (4. von links), Dr. Liane Junesch (5. von links), Konsulin Judith Urban (6. von links), Rainer Lehni (2. von rechts). Foto: Heike Mai-Lehni
Schwerpunkt des Besuches war die prekäre Lage des deutschsprachigen Unterrichtes als Muttersprache. Der Landtagsabgeordnete Jostmeier hat sich 2015 bei der Landesregierung von NRW dafür eingesetzt, dass diese mehrere Stipendien für angehende Deutschlehrerinnen bewilligt. Den Erfolg dieser Maßnahme, die heutige Situation des Deutschunterrichtes sowie die Ideensammlung für künftige Fördermaßnahmen waren der Schwerpunkt dieser Informationsreise. „Es ist eine ausgesprochen fruchtbare Arbeit, die gemacht worden ist, und so zukunftsorientiert, nicht nur für die deutsche Minderheit, sondern gerade auch für die jungen Rumänen, die Warteschlangen bilden, um in die deutschen Schulen zu kommen. Das ist eine ungeheure Chance für beide Seiten der rumänischen Bevölkerung“, so Werner Jostmeier beim Pressegespräch mit der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien und der Hermannstädter Zeitung in Hermannstadt.

In Temeswar fanden Gespräche im Deutschen Kulturzentrum statt, in Hermannstadt gab es einen regen Austausch mit Dr. Liane Junesch und Kollegen vom deutschen Studiengang für Grundschulpädagogik der Lucian-Blaga-Universität. Man ist bestrebt, auch durch den Verband mit der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen Lösungsmöglichkeiten zu finden, diese Stipendien wiederzubeleben, die zwar ein Tropfen auf den heißen Stein wären, jedoch eine sinnvolle Ergänzung zu den Mitteln die der Bundeshaushalt zur besseren Entlohnung der Lehrer an den deutschen Schulen in Rumänien zur Verfügung stellt. Ein herzlicher Dank geht an den zur NRW-Delegation gehörenden Dülmener Zahnarzt und langjährigen Rumänien-Unterstützer Dr. Roderich Blome, der spontan in Hermannstadt drei Stipendien für drei Jahre, also die gesamte Ausbildungsdauer, zusagte und diese Spenden über den Verband der Siebenbürger Sachsen an die zuständigen Stellen in Hermannstadt leiten wird.

Neben dem Deutschunterricht war die Situation der deutschen Minderheit der zweite Schwerpunkt der Delegationsreise. Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Vorstand des Banater Forums im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus in Temeswar wurde ein Kranz am Denkmal der Opfer der Russlanddeportation niedergelegt. In Hermannstadt wurde man von Konsulin Judith Urban im deutschen Konsulat empfangen; Ortrun Rhein stellte das Carl-Wolff-Altenheim in Hermannstadt mit den neuen Hospizabteilungen für Erwachsene und Kinder vor.

Dr. Roderich Blome leistet seit 25 Jahren in Zusammenarbeit u. a. mit der Rumänienhilfe der Evangelischen Kirchengemeinde Dülmen und dem Verein TransSilvania e.V. aus Dorsten Hilfen ins Repser Ländchen, dass ebenfalls Teil der Visite war. In Begleitung des Ortsforumsvorsitzenden Karl Hellwig wurden das Altenheim in Schweischer sowie in Reps eine Ausbildungswerkstatt, das Mädchenheim sowie das Ärztehaus besucht, alles Einrichtungen, die mit maßgeblicher Unterstützung aus dem Münsterland ins Leben gerufen wurden. Es ist erstaunlich, was diese Hilfsleistungen aus Nordrhein-Westfalen in Reps in Zusammenarbeit mit dem dortigen Verein Nowero in diesen 25 Jahren nicht nur zum Nutzen der deutschen Minderheit, sondern der Gesamtbevölkerung bewirkt hat.

Ein herzlicher Dank geht an Werner Jostmeier, der bei der Landtagswahl in NRW nicht mehr angetreten ist, für die langjährige und konstante Unterstützung der deutschen Minderheit in Rumänien, aber auch der Siebenbürger Sachsen in Nordrhein-Westfalen.


Quelle:Siebenbürgische Zeitung, Rainer Lehni