CDA-Vorsitzender Merschhemke (3.v.r.) überreichte Schwester M. Paula (2.v.r.) im Beisein der Witwe von Karl Schiewerling, Mechthild Schiewerling (2.v.l.), den Sozialpreis. Mit auf dem Bild sind weitere Ehrengäste. Schwester Paula hat unzähligen Familien geholfen
Der CDA-Stadtverband Coesfeld hat erstmals den Karl-Schiewerling-Preis verliehen. Die Ordensschwester M. Paula Wessel SND wurde nun in Anwesenheit der Witwe von Karl Schiewerling erste Preisträgerin. Der Preis soll als Anerkennung und Wertschätzung für außerordentliches und uneigennütziges Engagement im sozialen Bereich verliehen werden.
Pastoralreferentin Sr. M. Paula – sichtlich von der Ehrung berührt - war 22 Jahre Seelsorgerin in den Christophorus-Kliniken. Besonders auf der Frühchen-Station hat sie die Kinder und ihre Familien einfühlsam begleitet. Inzwischen ist sie Oberin für die europäische Provinz der Schwestern Unserer Lieben Frau. Die Laudatio hielt der frühere Chefarzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Klaus-Dieter Jaspers. Dazu sagte CDA-Vorsitzender Valentin Merschhemke in seiner viel beachteten Eröffnungsrede: Es braucht Menschen, die aushalten, die einfach da sind. Die mit-tragen, er-tragen, mit-leiden und mit-trauern. Die da sind, wenn man verzweifelt ist oder nagende Fragen aufkommen. Zuhören. Gemeinsam beten. Oder auch nur: gemeinsam schweigen. Miteinander das Schwere aushalten, sich gegenseitig Halt geben. Das ist vielleicht das Allerschwerste: die Ohnmacht auszuhalten. Es drängt uns ja dazu zu helfen. Etwas zu tun. Das ist ja bei Ärzten und Pflegenden quasi in der DNA. Wie schnell will man gute Worte des Trostes finden. Sagen: Nicht so schlimm; alles wird gut. Leid mit - tragen. Die Ohnmacht gemeinsam aushalten, keine klugen Besserungsvorschläge machen - mit-leiden. Mitfühlen. Mit Gefühl. Mit dem Kopf allein können wir nicht leben. Wir brauchen das Herz. In der Not braucht der Mensch Mitmenschen, die mit ihm fühlen. Und wenn es jemand gibt, der das konnte, ja ich möchte sagen, gelebt hat, dann war und ist das Schwester Paula. Ihre Präsenz war stets beruhigend und ermutigend. Ihre einfühlsame Art, die Fähigkeit, da zu sein, auszuhalten, zuzuhören und zu verstehen, hat unzähligen Familien geholfen, schwierige Zeiten zu durchstehen“. Benannt ist dieser Preis nach dem hiesigen Sozialpolitiker Karl Schiewerling. Der CDU/CDA-Politiker aus Nottuln verstarb bereits Ende Februar 2021 im Alter von 69 Jahren. Der langjährige Bundestagsabgeordnete war einer der profiliertesten Sozialpolitiker der Union. „Karl Schiewerling zeichnete sich durch seine Gradlinigkeit, seinen hohen Sachverstand und seine menschliche Integrität aus“, formulierte nun im Rahmen einer Feierstunde zur Preisverleihung die CDA. Über Parteigrenzen hinaus genoss Schiewerling mit seinem klaren Bekenntnis zum christlichen Menschenbild und zur katholischen Soziallehre Anerkennung und Respekt.