Die „Alte Amtmannei“ in Nottuln war Tagungsort des jüngsten Gesprächs der Münsterlandrunde mit Vertretern der heimischen Handwerks- und Industrie- und Handelskammer. Die Liste der angesprochenen Themen reichte von Infrastrukturprogrammen für das Münsterland über Fachkräftesicherung, Gewerbeflächenentwicklung und Gemeindefinanzierungsgesetz bis hin zur Energiewende und EFRE-Fördermitteln.
Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass das Münsterland in den Bereichen Straßen, Schienen und Stromleitungen gut ausgebaute Netze haben muss. Bezogen auf Landstraßen und Ortsumgehungen bemängelte die Handwerkskammer, dass der Neubau hier komplett zum Erliegen gekommen sei; die IHK befürchtet langfristig eine Gefahr für mittelständische Betriebe durch eine Erhöhung der Logistikkosten.
Weiteres Thema war die Meisterprüfung – die Handwerkskammer berichtete, in einigen Handwerken drohe der Meister als zentrale Identifikationsfigur verloren zu gehen. Durch gezielte Anreize und Programme könne die Politik diesem Trend entgegensteuern, dieses trage nicht zuletzt auch zur Fachkräftesicherung bei.
Ein weiteres Anliegen der Kammern war die Sanierung und Entwicklung der heimischen Berufsbildungsstätten als Fördergegenstand des EFRE 2014-2020, da die Bildungsstätten dringenden Sanierungsbedarf hätten. Dafür zu sorgen sei Aufgabe der Landesregierung, so die Münsterlandrunde, entsprechende Verhandlungen mit Brüssel werden von der CDU ausdrücklich begrüßt.
Zum Abschluss des Gesprächs wurden Möglichkeiten erörtert, wie es Mitarbeitern kleinerer und mittlerer Unternehmen ermöglicht werden kann, an einem dualen Studium teilzunehmen. In der Praxis, so die Kammern, sei es oftmals schwer, dieses Studium ohne eine entsprechende Förderung zu bezahlen. Eine zusätzliche Bildungsmöglichkeit sollte nicht an den Finanzen scheitern, waren sich die Abgeordneten einig, und kündigten entsprechendes politisches Handeln an.